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BILDUNG

Bildung ist die Startrampe in ein selbstbestimmtes Leben. Wir wollen durch beste Bildung gerechte Aufstiegschancen für jedes Kind schaffen – egal, aus welchem Elternhaus es kommt.

Bildung ist die startrampe in ein selbstbestimmtes leben

Bildung schafft die Grundlage für ein gelingendes, selbstbestimmtes Leben. Doch nicht jedes Kind startet unter denselben Voraussetzungen. Deshalb wollen wir für mehr Chancengerechtigkeit im Bildungssystem sorgen, damit jedes Kind mit seinen Bedürfnissen wahrgenommen und in seinen Talenten gefördert wird. Egal, aus welchem Elternhaus es kommt oder welche Muttersprache es spricht. Bildung beginnt und endet nicht mit der Schule - auch die Elementarpädagogik, die Lehre, die Hochschulen und die Erwachsenenbildung prägen unseren Lebensweg und verdienen Wertschätzung und Unterstützung durch Gesellschaft und Politik. 

FAQ zu Bildung:

Unsere Schulen wirken mit ihren Stundentafeln und Lehrplänen wie aus der Zeit gefallen. Seit Jahren setzen wir uns daher für eine umfassende Reform der Lehrpläne ein, damit die Schule den Anforderungen des 21. Jahrhunderts endlich auch gerecht wird. Zum Beispiel plädieren wir dafür, Kompetenzen aus Finanz-, Wirtschafts- und Umweltbildung in die Lehrpläne zu integrieren. Außerdem setzen wir uns für mehr Selbstbestimmung und Freiheit für das Lehrpersonal ein, die kaum noch Raum oder Zeit haben, um sich auf Talente und Begabungen junger Menschen zu konzentrieren und zu fördern. 

Richtig entrümpeln kann man das Bildungssystem aber nur, wenn man den Unterricht komplett neu denken kann. Wir arbeiten daher daran, einen verschränkten Unterricht sowie innovative und fächerübergreifende Projekte zu ermöglichen, damit eine kritische Reflexion und das Verstehen gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Zusammenhänge gefördert wird. Eine Idee dazu wäre, dass wir in Schulen mindestens zehn Prozent der Jahresunterrichtszeit für stärkeren Austausch mit der Arbeitswelt oder Projekte zur freien Verfügung stellen.

Österreich gibt verhältnismäßig viel für Bildung ab der Sekundarstufe aus, nur leider nicht für die Elementarbildung - dabei entfaltet der Kindergarten als erste Bildungseinrichtung die größte Hebelwirkung zur Chancengerechtigkeit. Die Folgen von mangelnden Ressourcen sind für alle fatal und machen es fast unmöglich, Familie und Beruf tatsächlich zu vereinen. Insbesondere für Ein- bis Dreijährige fehlen flächendeckende Angebote. Ein echter Neustart in der Bildung kann nur gelingen, wenn er von Anfang an beste Bildung und Betreuung für alle Kinder garantiert! Dafür müssen wir jetzt die Ausgaben in die Elementarbildung auf rund zwei Prozent des BIPs erhöhen (aktuell investiert Österreich nicht einmal die Hälfte).

Jeder Euro, den Österreich in die Elementarbildung investiert, macht sich später bezahlt: durch geringere Aufwendungen für Sprachförderung, Nachhilfeunterricht und Sozialleistungen. Für qualitativ hochwertige Elementarbildung sind zuallererst bundesweit einheitliche Standards und Anforderungen an die Ausbildung des Kindergartenpersonals nötig. Zudem müssen die Öffnungszeiten künftig so gestaltet werden, dass sie den Bedürfnissen beider Elternteile gerecht werden und einer Berufstätigkeit nicht im Weg stehen.

Herausforderungen:

Österreichs Bildungspolitik schiebt echte Erneuerung seit Jahrzehnten auf die lange Bank. Durch das Drehen an kleinen Schräubchen haben vergangene Regierungen versucht, über die großen Probleme im Bildungssystem hinwegzutäuschen.

Knappe Ressourcen im Kindergarten

Österreich gibt verhältnismäßig viel für Bildung ab der Volksschule aus, nur leider nicht für die Elementarbildung - dabei entfaltet der Kindergarten als erste Bildungseinrichtung die größte Hebelwirkung zur Chancengerechtigkeit. Zu große Gruppen und zu wenig Fachkräfte stehen qualitativ hochwertiger Elementarbildung oft im Weg. Insbesondere für Ein- bis Dreijährige fehlen flächendeckende Angebote.

Veraltete und ungerechte Schulsysteme

Das heimische Bildungssystem ist geprägt von starren, veralteten Strukturen und unübersichtlichen politischen Zuständigkeiten zwischen Ländern, Gemeinden und Bund. Schulen haben zu wenig Freiheiten, den Lehrplan selbst zu bestimmen und leiden unter zu viel Bürokratie. Zukunftsweisende Themenfelder wie „Wirtschaftsbildung“ werden im Unterricht außerdem nicht ausreichend abgebildet. Auch bei der Chancengerechtigkeit ist der Aufholbedarf groß: In Österreich sind die Bildungschancen nach wie vor noch ungleicher verteilt als in den meisten anderen Industriestaaten. 

Reformstau bei Lehre und Erwachsenenbildung

Die Lehre als praxisnahe, kombinierte Ausbildung im Betrieb und in der Berufsschule ermöglicht vielen Jugendlichen einen erfolgreichen Eintritt ins Berufsleben. Denn qualifizierte Fachkräfte sind in vielen Branchen Mangelware und werden händeringend gesucht. Mangels entsprechender Anreize sind Ausbildungsgebote wie die Lehre für Junge aber oft unattraktiv. Und auch in der Erwachsenenbildung lassen sich viele auf keine weitere Ausbildung ein, da langatmiges Ansuchen um Förderungen, Zettelwirtschaft sowie mangelnde Impulse ihnen die Lust dazu rauben.

Zu wenig Investitionen in Hochschulen

Damit Organisation, Lehre und Forschung internationales Spitzenniveau erreichen können, müssen die österreichischen Hochschulen mehr Geldmittel zur Verfügung haben.Auch eine Verbesserung der Studienbedingungen ist dringend nötig - vor allem in Bezug auf das Betreuungsverhältnis. Und solange das Studienbeihilfensystem chronisch unterfinanziert ist, bleibt Chancengerechtigkeit beim Zugang zu Universitäten und Fachhochschulen leider eine Illusion. 

Lösungen

Wir NEOS wollen, dass jeder Mensch und jedes Kind sein volles Potenzial ausschöpfen kann – und das ein Leben lang. Deshalb arbeiten wir dafür, dass beste und modernste Bildung in Österreich zum Standard wird.

Das volle Potenzial ausschöpfen!

Investitionen in Kindergarten auf 2 Prozent des BIPs erhöhen

Jeder Euro, den Österreich in die Elementarbildung investiert, macht sich später bezahlt: durch geringere Aufwendungen für Sprachförderung, Nachhilfeunterricht und Sozialleistungen. Für qualitativ hochwertige Elementarbildung sind daher zuallererst bundesweit einheitliche Standards und Anforderungen an die Ausbildung des Kindergartenpersonals nötig. Die Öffnungszeiten müssen künftig so gestaltet werden, dass sie den Bedürfnissen beider Elternteile gerecht werden und einer Berufstätigkeit nicht im Weg stehen. Dafür müssen wir die Ausgaben in die Elementarbildung auf rund zwei Prozent des BIPs erhöhen (aktuell investiert Österreich nicht einmal die Hälfte).

Schulsystem modernisieren

Schulsystem modernisieren, Chancenindex einführen

Um die Schule endlich in das 21. Jahrhundert zu bringen, müssen wir die Lehrpläne  entrümpeln und bei den Schulfächern umdenken: Statt kleinteilige Einzelfächer braucht es lebensnahe Flächenfächer, in denen vernetzt gelehrt und gelernt wird. Dafür wird es aber nicht reichen, Schulbücher einfach durch Tablets zu ersetzen. Schulleitungen brauchen die nötige personelle, finanzielle und pädagogische Autonomie, um den Lehrplan nach den Bedürfnissen einer modernen und diversen Gesellschaft gestalten zu können. Um die Bildungschancen künftig gerechter zu verteilen und die ungleichen Startvoraussetzungen auszugleichen, braucht es zudem einen bundesweiten Chancenindex. Das bedeutet eine Schulfinanzierung, die Schulstandorten mit mehr Kindern aus bildungsfernen Schichten, nicht-deutscher Muttersprache oder anderem Förderbedarf auch dementsprechend mehr Budget für innovative Projekte, Personal, Schulpsycholog:innen und Sozialarbeiter:innen zur Verfügung stellt. 

lebenslanges Lernen fördern

Lehre, Fachausbildungen & lebenslanges Lernen fördern

Mehr junge Menschen für die Lehre zu begeistern, ist für den Wirtschaftsstandort Österreich von großer Bedeutung. Künftig soll es daher in jedem Lehrberuf die Möglichkeit geben, diesen auch mit Matura abzuschließen, in einen anderen Beruf umzusteigen oder ein Studium zu beginnen. Auch in der Erwachsenenbildung gibt es Verbesserungsbedarf: das NEOS-Bildungskonto soll künftig dafür sorgen, dass lebenslanges Lernen endlich leistbar, einfach und transparent wird. Berufliche Veränderung darf in Österreich nicht länger als Scheitern verstanden werden. Das gilt insbesondere auch für den Bildungsbereich: Um die besten Köpfe aus der Praxis für die Ausbildung unserer Kinder zu gewinnen, setzen wir NEOS uns für einfachere Umschulungen zum Pädagog:innenberuf ein und forderneine generelle Modernisierung des Lehrer:innen-Dienstrechts.

Hochschulen finanzieren

Neue Finanzierungsmodelle für Hochschulen

Damit Organisation, Lehre und Forschung internationales Spitzenniveau erreichen können, müssen wir die Hochschul-Finanzierung komplett neu denken. Dazu zählen gerechte Zugangsbeschränkungen, private Investitionen in Bildung und eine verbesserte, kapazitätsorientierte Studienplatzfinanzierung. Als Beitrag der Studierenden sehen wir unser Modell von nachgelagerten Studiengebühren. Vorfinanziert durch den Staat, werden sie ab einer gewissen Verdienstsumme über einen längeren Zeitraum zurückbezahlt. Damit ein chancengerechter Zugang zu den Hochschulen nicht länger eine Illusion bleibt, ist zudem ein zügiger Ausbau des Beihilfensystems notwendig.

FAQ zu Bildung:

Berufliche Veränderung darf in Österreich nicht länger als Scheitern verstanden werden. Mit dem NEOS-Bildungskonto möchten wir die Erwachsenenbildung reformieren und künftig dafür sorgen, dass lebenslanges Lernen endlich leistbar, einfach und transparent wird. Das Bildungskonto funktioniert dabei wie ein persönliches Bankkonto. Über einen Zeitraum von fünf Jahren kann man bis zu 5.000 Euro gefördert ansparen. Die angesparten Beträge können dann bei zertifizierten Bildungseinrichtungen eingelöst werden. Mit einer Karte oder App kann jede_r im erwerbsfähigen Alter möglichst einfach Bildungsangebote buchen und abrechnen. Jedes Bildungskonto erhält einen Startbonus vom Bund, gestaffelt nach dem jeweiligen Bildungsniveau. Der Bund bezuschusst Einzahlungen der Erwerbstätigen, der Unternehmen und der Länder, Gemeinden und Kammern mit einem bestimmten Prozentsatz des eingezahlten Betrages. Als zusätzlicher Anreiz sind Einzahlungen durch Erwerbstätige von der Steuer absetzbar.

Um die besten Köpfe für die Ausbildung unserer Kinder zu gewinnen, müssen wir das Lehramtsstudium mit einem vielschichtigen Aufnahmeverfahren ausstatten und stärker soziale Kompetenzen testen. Es braucht aber auch mehr Wertschätzung für den Lehrer:innen-Beruf und eine umfassende Modernisierung des Lehrer:innen-Dienstrechts. Dafür sorgt u.a. die Einführung eines bundesweiten Rahmen­kollektiv­vertrages für alle Mitarbeiter:innen (nicht nur Lehrer:innen) an den Schulen. Das Gehaltssystem muss flexibler werden und sich an den branchenüblichen Gehaltsniveaus orientieren, um die besten Expert:innen aus der Praxis für den Beruf zu begeistern. Gemeinsam mit dem AMS erleichtern wir den Umstieg vom/zum Pädog:innen-Beruf. Berufliche Veränderung darf nicht als Scheitern verstanden werden - und der Eintritt in den Lehrer:innen-Beruf nicht als Einbahnstraße.

Schulleitungen brauchen die nötige personelle, finanzielle und pädagogische Autonomie, um den Lehrplan nach den Bedürfnissen einer modernen und diversen Gesellschaft gestalten zu können. Das bedeutet auch eine überfällige Entrümpelung der Lehrpläne, um z.B. innovative, fächerübergreifende Projekte zu ermöglichen.

Um die Schule endlich in das 21. Jahrhundert zu bringen, müssen wir die Lehrpläne dringend entrümpeln, bei den Schulfächern umdenken und Fächer wie z.B. Medienkompetenz und digitale Bildung einführen. Für zeitgemäße, altersadäquate digitale Bildung wird es aber nicht reichen, Schulbücher einfach durch Tablets zu ersetzen. Wir brauchen künftig mehr innovative fächerübergreifende Projekte, um kritische Reflexion und das Verstehen gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Zusammenhänge zu fördern. Auch die Vermittlung von Wirtschafts- und Finanzkompetenz sollte gestärkt werden.

Damit Organisation, Lehre und Forschung internationales Spitzenniveau erreichen können, müssen wir die Hochschul-Finanzierung komplett neu denken. Dazu zählen faire Zugangsbeschränkungen, private Investitionen in Bildung und eine verbesserte, kapazitätsorientierte Studienplatzfinanzierung. Damit ein chancengerechter Zugang zu den Hochschulen nicht länger eine Illusion bleibt, ist zudem ein zügiger Ausbau des Beihilfensystems notwendig.

Als Beitrag der Studierenden sehen wir unser Modell von nachgelagerten Studiengebühren. Vorfinanziert durch den Staat, werden sie ab einer gewissen Verdienstsumme über einen längeren Zeitraum zurückbezahlt.

Mehr junge Menschen für die Lehre zu begeistern, ist für den Wirtschaftsstandort Österreich von großer Bedeutung. Künftig soll es daher in jedem Lehrberuf die Möglichkeit geben, diesen auch mit Matura abzuschließen, in einen anderen Beruf umzusteigen oder anschließend ein Studium zu beginnen.

Um die Bildungschancen künftig fairer zu verteilen und die ungleichen Startvoraussetzungen auszugleichen, braucht es zudem einen bundesweiten Chancenindex. Das bedeutet eine Schulfinanzierung, die Schulstandorten mit mehr Kindern aus bildungsfernen Schichten, nicht-deutscher Muttersprache oder anderem Förderbedarf auch dementsprechend mehr Budget für innovative Projekte, Personal, Schulpsycholog:innen und Sozialarbeiter:innen zur Verfügung stellt.

Die Fakten zeigen, dass ein Bekenntnis zur inklusiven Schule nicht ausreicht, um allen dieselben Chancen zu ermöglichen. Die Politik ist hier seit Jahren säumig und weicht Reformwünschen und Unterstützungsansuchen der Lehrer:innen aus. Dabei gibt es viel, das man tun könnte: z.B. eine Anpassung des Lehrplans an die Anforderungen einer tatsächlich inklusiven Schule oder eine verpflichtende Einführung der Österreichischen Gebärdensprache. Wenig hilfreich ist es jedenfalls, Sonderschulen und inklusive Schulzentren zu schließen. Viel besser wäre es, Sonder- und Regelschulen für alle Kinder zugänglich zu machen. Sonderschulen sollten also auch für Schüler:innen ohne Behinderungen geöffnet werden – und Regelschulen stufenweise für Kinder mit Behinderungen. Erst, wenn beide Schultypen umfassend barrierefrei sind, können wir gemeinsames Lernen für alle Kinder garantieren. 

Damit Barrierefreiheit überall Realität werden kann, braucht es nicht nur umfangreiche Investitionen, sondern auch die entsprechende Personalausstattung. Dazu gehören z.B. auch „School-Nurses“ – denn Lehrer:innen sind nicht für das Wechseln von Kathetern, Sondenernährung oder die Gabe von Insulin-Pens ausgebildet. Stichwort Ausbildung: Alle angehenden Lehrer:innen müssen endlich eine fundierte Ausbildung in inklusiver Pädagogik erhalten – und zwar nicht als Wahlmodul, sondern als Teil der Basisausbildung. Bereits aktive Lehrer:innen sollten verpflichtende Fort- und Weiterbildungen dazu besuchen (das gibt es bereits bei Fortbildungen zu Deutsch als Zweitsprache).

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Martina Künsberg Sarre

NEOS-Sprecherin für Bildung und Wissenschaft | Abgeordnete zum Nationalrat

Ich setze mich für ein Bildungssystem ein, das endlich allen Kindern und Jugendlichen dieselben Chancen eröffnet, Talente in den Vordergrund stellt und individuelle Entfaltung möglich macht.

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