Oberste Priorität für Unternehmen hat laut der Umfrage die Senkung der Lohnnebenkosten. Das unterstreicht ein langjähriges NEOS-Credo, dass Mitarbeiter_innen zu wenig verdienen und den Unternehmen zu viel kosten. Schuld daran hat der Staat, der den Faktor Arbeit in Österreich nach wie vor unverhältnismäßig hoch belastet. So liegt die Abgabenlast seit 20 Jahren hierzulande bei fast 50 Prozent. Österreich ist damit nach Belgien und Deutschland Spitzenreiter bei den Steuern und Sozialabgaben.
Das behindert vor allem die Betriebe im Mittelstand massiv. Selbst bei absolutem Mangel an Mitarbeiter_innen stoßen die Unternehmer_innen bereits an ihre Grenzen bei dem, was sie zahlen können – die Gehälter bleiben trotzdem weiter zu niedrig und das Personal fehlt. Es ist völlig unverständlich, warum die Regierung hier nicht tätig wird. Der Fachkräftemangel ist schon längst dabei, ein grundsätzlicher Arbeitskräftemangel zu werden. Die Zahl der offenen Stellen ist mittlerweile mehr als doppelt so hoch wie die Zahl der Arbeitslosen. Den ganzen Sommer über hat man z.B. beim Urlaub in Österreich sehen können, dass dringend Personal gebraucht wird. Gleichzeitig gibt es aber immer noch Menschen, die in der Stadthotellerie in Kurzarbeit sind. Die Kurzarbeit bindet also Mitarbeiter_innen an der falschen Stelle. Für gesunde Unternehmen stellt das ein großes Hindernis dar.
Um den Fach- und Arbeitskräftemangel effektiv zu bekämpfen, müssen wir aber nicht nur die Abgabenlast reduzieren und aus der Kurzarbeit aussteigen. Ebenso nötig ist eine Reform des Arbeitslosengeldes und eine Aufwertung der Lehre. Besonders deutlich zeigt sich das Nachwuchsproblem nämlich in Lehrberufen.