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Zuletzt aktualisiert am 04.03.2025

Internationaler Frauentag

Der Internationale Frauentag, auch als Weltfrauentag bekannt, wird jedes Jahr am 8. März gefeiert, um weltweit auf die Notwendigkeit von mehr Gleichberechtigung von Frauen und Männern hinzuweisen. Dieser Tag soll das Bewusstsein für die noch immer bestehenden Ungleichheiten schärfen und Menschen zu Aktionen aufrufen, die auf die Rechte der Frauen aufmerksam machen.

    Die Geschichte des Internationalen Frauentags

    Der Ursprung des Internationalen Frauentags geht auf den ersten nationalen Frauentag in den USA im Jahr 1909 zurück. Der Frauentag fand seinen Weg nach Europa durch die Sozialistin May Wood Simons und wurde maßgeblich von der deutschen Frauenrechtlerin Clara Zetkin unterstützt. In Kopenhagen, während der zweiten Sozialistischen Frauenkonferenz 1910, wurde der Internationale Frauentag offiziell eingeführt. Der erste Internationale Frauentag fand bereits 1911 in Deutschland, der Schweiz, Dänemark und Österreich-Ungarn statt, jedoch wurde das Datum erst 1921 auf den 8. März festgelegt. Während des Zweiten Weltkriegs und der politischen Repression in Europa wurde der Weltfrauentag vielfach politisch instrumentalisiert und blieb lange ein umstrittener Tag. Erst in den 1970er Jahren gewann der Internationale Frauentag durch die neue Frauenbewegung in westlichen Ländern wieder an Bedeutung und wurde 1977 von der UN als weltweiter Aktionstag für Frauenrechte und Frieden offiziell anerkannt.

    Die Wahl des 8. März als Datum für den Weltfrauentag basiert auf verschiedenen historischen Ereignissen, darunter ein Streik von Textilarbeiterinnen in New York im Jahr 1908, bei dem 129 Frauen ums Leben kamen. Auch in Russland fanden am 8. März 1917 Proteste statt, die als Auslöser für die Februarrevolution gelten. Die Vereinten Nationen wählten den 8. März 1975 als internationalen Aktionstag, um an die Rechte von Frauen weltweit zu erinnern und Fortschritte zu feiern.

    Meilensteine der Gleichberechtigung

    In Österreich hat der Internationale Frauentag bereits viel bewegt. Zahlreiche gesetzliche Fortschritte wie das Wahlrecht für Frauen, Reformen im Familienrecht und die Einführung des Gleichbehandlungsgesetzes wurden durch die kontinuierliche Frauenbewegung erzielt. Weitere wichtige Schritte sind die rechtlichen Grundlage für die Gleichstellung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt und die Einführung der Väterkarenz.

    Die zahlreichen frauenpolitischen Aktionen zur Gleichberechtigung in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft führten zur Umsetzung einer Reihe von Maßnahmen und gesetzlichen Neuerungen:

    • freies, geheimes und gleiches Wahlrecht für Frauen
    • verfassungsrechtliche Gleichstellung der Geschlechter
    • Reform des Familienrechts
    • Freier Zugang zu Bildung
    • Reform des Namensrechts
    • Reform des Scheidungsrechts
    • Einführung des Gleichbehandlungsgesetzes
    • Einführung des Unterhaltsvorschussgesetzes
    • straffreier Schwangerschaftsabbruch während der ersten 12 Wochen
    • Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe
    • verbesserte Mutterschutzbestimmungen
    • Einführung der Väterkarenz
    • Abschaffung der Frauenlohngruppen in Kollektivverträgen
    • Benachteiligungsverbot bei Klage wegen sexueller Belästigung

    Ist der Internationale Frauentag ein gesetzlicher Feiertag?

    Während der Internationale Frauentag in vielen Ländern wie Polen, der Ukraine und Russland als gesetzlicher Feiertag gefeiert wird, ist er in Österreich kein offizieller Feiertag. In Deutschland wird der Weltfrauentag nur in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern als Feiertag anerkannt. Dies zeigt, wie unterschiedlich der Internationale Frauentag international gewürdigt wird, obwohl er in vielen Ländern als Symbol für die Rechte der Frauen und den internationalen Kampf für Gleichberechtigung von entscheidender Bedeutung bleibt.

    NEOS-Position

    Frauen müssen gleichberechtigte Möglichkeiten haben, am Arbeitsmarkt zu partizipieren. Die Hürden dafür beginnen aber teilweise schon in der Schule, die uns unterschiedliche Rollenbilder und Berufsideale vorgibt. Oberste Maxime ist deshalb: Die Freiheit der Frau beginnt in der eigenen Geldbörse. Wir kämpfen für die volle Gleichstellung von Frauen, für eine offene Gesellschaft und Chancengerechtigkeit für alle. Dazu müssen wir Gleichstellungspolitik in allen Politikbereichen mitdenken und dafür sorgen, dass Österreich endlich im 21. Jahrhundert ankommt. Der Internationale Frauentag bleibt auch in Österreich eine Gelegenheit, für die Rechte der Frauen zu kämpfen. Wir NEOS setzen uns für eine Politik ein, die die Gleichstellung von Frauen in allen Lebensbereichen fördert. Besonders wichtig ist die Förderung der finanziellen Unabhängigkeit von Frauen, eine gerechtere Aufteilung von Care-Arbeit und die Sicherstellung von Chancengleichheit im Bildungssystem.

    Alleinerziehend muss finanziell lebbar sein

    90 % der Alleinerziehenden sind Frauen. Bereits vor den multiplen Krisen der letzten Jahre waren 46 % (Stand 2019) der Alleinerziehenden armuts- und ausgrenzungsgefährdet. Soziale Leistungen (Pensionen und Ersatzleistungen für Arbeitslose, etc.) sind in Österreich eng an Erwerbseinkommen gekoppelt, was Frauen wesentlich schlechter stellt, da sie durch Betreuungspflichten und atypische Beschäftigungstypen geringere Beschäftigungsraten aufweisen. Deshalb fordern wir die Berücksichtigung der Lebensrealitäten von Alleinerziehenden in der Planung sämtlicher Maßnahmen und Leistungen für Familien, die Entwicklung zeitlich flexibler Arbeitsmodelle (Vermeidung von „Herausdrängen“ aus dem Arbeitsmarkt), eine Förderung betrieblicher Gleichstellungskultur und Gleichstellung als betrieblichen Nutzen zu thematisieren (Role Models vor den Vorhang).

    Schluss mit den antiquierten Rollenbildern

    Festgefahrene Rollenbilder und Rollenstereotype führen nicht nur zu Diskriminierungen und Abwertungen, sie haben auch Einfluss auf die Schul- und Berufswahl, auf das Erwerbseinkommen, Arbeitsaufgaben und Aufstiegsmöglichkeiten und bereiten so auch den Nährboden für sexistisches Verhalten und diskriminierende Machtausübung. Deshalb fordern wir, Bildung und Unterrichtsmaterialien frei von sexistischen Stereotypen zu machen, gendergerechte Sensibilisierungsmaßnahmen bereits in Kindergarten und Schule zu implementieren, Role Models als Vorbilder zu präsentieren und ein verpflichtendes Pensionssplitting nach Schweizer Modell zur Vorbeugung von Altersarmut für alle.

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