Konjunktur
WAS BEDEUTET KONJUNKTUR?
Mit dem Begriff „Konjunktur“ wird die gesamtwirtschaftliche Lage eines Landes beschrieben. Denn das Aktivitätsniveau einer Wirtschaft verläuft nicht konstant, sondern erlebt Auf- und Abschwünge. Der volkswirtschaftliche Begriff „Konjunktur“ dient dazu, diese auftretenden Schwankungen der wirtschaftlichen Entwicklung zu beschreiben.
Konjunkturzyklus mit Konjunkturphasen
Die Schwankungen in einer Wirtschaft werden in vier Konjunkturphasen untergliedert: Aufschwung (Expansion), Hochkonjunktur (Boom), Abschwung (Rezession) und Tiefphase (Depression).
Diese vier Phasen wiederholen sich nacheinander in einer gewissen Regelmäßigkeit, sie verlaufen somit zyklisch. Deshalb bilden sie zusammen auch den sogenannten Konjunkturzyklus. Der Konjunkturzyklus stellt also den gesamten Zeitraum, in dem eine Marktwirtschaft die vier Konjunkturphasen durchläuft, dar. Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung eines Landes kann in Wellenbewegungen dargestellt werden. Wurde die Welle mit allen Konjunkturphasen einmal durchlaufen, ist ein gesamter Konjunkturzyklus beendet.
Jede Konjunkturphase ist durch ganz bestimmte Merkmale gekennzeichnet:
- Aufschwung (Expansion)
Bei einem wirtschaftlichen Aufschwung wächst die Wirtschaft eines Landes und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) nimmt zu. In dieser Konjunkturphase steigt die Nachfrage, wodurch die Unternehmen ihre Produktionen ausbauen, um die höhere Nachfrage der Verbraucher:innen auch bedienen zu können. Das führt wiederum dazu, dass mehr Mitarbeiter:innen eingestellt werden. Löhne und Gehälter steigen und die Arbeitslosenrate sinkt.
- Hochkonjunktur (Boom)
Die Wirtschaft floriert, denn die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen in dieser Phase ist auf einem sehr hohen Niveau. Unternehmen reagieren darauf, indem sie ihre Wirtschaftszweige und Produktionen, soweit es möglich ist, ausweiten. Langsam werden in den Produktionen jedoch die Kapazitätsgrenzen erreicht. Es herrscht Vollbeschäftigung. Löhne und Gehälter steigen weiter, ebenso wie die Preise und Zinsen. Erreicht der Boom seinen Höhepunkt, kann die Wirtschaft nicht mehr weiterwachsen.
- Abschwung (Rezession)
In einer Rezession schätzen die Verbraucher:innen die wirtschaftliche Lage als sehr negativ ein und auch die Prognosen für die Zukunft sind negativ. Das mündet in einem zurückhaltenden Kaufverhalten und die Nachfrage sinkt. Die Produkte und Dienstleistungen werden in der angebotenen Menge und zu den hohen Preisen nicht mehr nachgefragt, weshalb die Lagerhallen voll bleiben. In Folge überdenken Unternehmen ihre geplanten Investitionen und stoppen sie gegebenenfalls auch. Diese Entwicklung führt zu sinkenden Zinsen und Gehältern. Auch die Arbeitslosenrate kann sich erhöhen, da Unternehmen Mitarbeiter:innen abbauen müssen, um weiterhin bestehen zu können.
- Tiefphase (Depression)
Nach wie vor stehen die Marktteilnehmer:innen der aktuellen wirtschaftlichen Situation sehr negativ gegenüber. Die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen ist somit weiter rückläufig. Die Arbeitslosigkeit steigt enorm, Zinsen sind gering und die Börsenkurse fallen. Investitionen von Unternehmen bleiben beinahe völlig aus. Die Depression geht häufig auch mit Wirtschaftskrisen einher. Trotz der schlechten wirtschaftlichen Lage sehen die Verbraucher:innen für die Zukunft positive wirtschaftliche Entwicklungen.
Einfluss des Staates
Um den konjunkturellen Abschwung eines Landes abzuwehren und eine Rezession zu verhindern, kann der Staat mittels antizyklischer Konjunkturpolitik dagegen steuern. Ziel ist, der Wirtschaft Impulse für neuerliches Wachstum zu geben.
Steuerungsinstrumente, um die Wirtschaft durch den Staat wieder anzukurbeln, können sein:
- Ersetzen der ausbleibenden Nachfrage von Marktteilnehmer:innen durch Staatsnachfrage
- Einführung von Steuersenkungen und -erleichterungen
- Leisten staatlicher Investitionen
- Senken des Zinssatzes
Um die Wirtschaft in eine gewisse Richtung zu lenken, kann der Staat nicht nur in einer Konjunkturphase des Abschwungs eingreifen, sondern auch bereits in der Phase der Hochkonjunktur mit adäquaten wirtschaftspolitischen Maßnahmen reagieren. So kann es sinnvoll sein, während eines Booms, Steuererhöhungen einzuführen, um den Boom etwas zu mindern und eine Überhitzung zu vermeiden.
Konjunkturindikatoren
Konjunkturindikatoren sind Kennzahlen, mit denen Aussagen über die Konjunkturlage und -entwicklung einer Volkswirtschaft getroffen werden können.
Wichtige Indikatoren sind unter anderem die Arbeitslosenquote, die Außenhandelsbilanz, das Bruttoinlandsprodukt (BIP), die Erwerbslosenquote, der Produktionsindex, der Verbraucherindex und Angaben zu den privaten Konsumausgaben von privaten Haushalten. Die Indikatoren dienen nicht nur dazu, die Konjunktur zu beschreiben, sondern auch zu analysieren und Prognosen stellen zu können.
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