Die Bildungskarenz kostete die Steuerzahler:innen im Jahr 2021 rund 300 Millionen Euro (inkl. SV-Beiträge) – fast dreimal so viel wie noch 2010. Doch der Anstieg war vor allem seit 2021 sportlich: So liegen die Kosten im Jahr 2024 nun bereits bei rund 650 Millionen Euro (inkl. SV-Beiträge). Was jedoch übrig bleibt, ist die Frage: War das Geld wirklich gut investiert? Die Zahl der Bezieher:innen stieg massiv an, doch die tatsächliche Wirkung auf die berufliche Qualifizierung blieb oft aus. Statt die Qualifikation für die Arbeitswelt zu steigern, wurde die Bildungskarenz häufig als eine Art bezahlte Auszeit genutzt. Und noch problematischer: Viele Teilnehmer:innen kehrten nach ihrer Bildungskarenz nicht mehr in ihren ursprünglichen Job zurück. Der Staat zahlte für eine Weiterbildung, die nicht wirklich zur Rückkehr zum Arbeitgeber führte. Besonders in Zeiten des Fachkräftemangels eine besorgniserregende Entwicklung. Statt sich auf einen Job vorzubereiten, wurde die Bildungskarenz vielfach als bequeme Möglichkeit genutzt, sich beruflich neu zu orientieren. Was dem Ursprung, in seinem Gebiet besser zu werden – also sich höherzuqualifizieren – gar nicht mehr gerecht wurde.