Ein gängiges Argument für hohe Steuern ist die entsprechende Leistungsfähigkeit des österreichischen Sozialstaates. Denn wer Abgaben in der Höhe von 47% zahlt, möchte meinen, dass auch eine entsprechende Gegenleistung vom Staat erbracht wird: das beste Bildungssystem, die beste Gesundheitsversorgung und vielleicht sogar ein faires und effizientes Pensionssystem? Das Problem: Die Leistung in Österreich stimmt in vielen Bereichen einfach nicht. In Österreich zahlen die Menschen zudem weiterhin doppelt. Es gibt unzählige Beispiele, wo Österreich im schlechten unteren Mittelfeld liegt, Steuern von den Bürger:innen bezieht und dann genau diese Leistung nicht ausreichend erbringt. Der Standortindex bietet einen Überblick.
Dieses Ungleichgewicht wird besonders im Bildungssystem deutlich. Österreich hat eines der teuersten Bildungssysteme der Welt. Im OECD-Vergleich "Bildung auf einen Blick" wird klar: Unser Bildungssystem ist teuer und leistet zu wenig. Gleichzeitig schneidet Österreich im EU-Standortranking bei der Bildung beschämend schlecht ab. Konkret: Eltern geben hier mehr für Nachhilfe aus, als in Ländern mit einem günstigeren UND effizienterem Bildungssystem wie Estland oder Finnland. So wie im Bildungssystem sieht es in vielen österreichischen Systemen aus: Die Ausgaben sind das Problem und damit einhergehend die überfälligen Erneuerungen, beziehungsweise Reformen.