Auch die Medienenquete hat erneut gezeigt: Eine einfache Antwort auf all diese Fragen ist nicht leicht zu finden. Aber das Finden einer Antwort ist kompromisslos. Folgende „Wahrheiten“ konnten wir im Zuge der Diskussion für uns heute festhalten:
Österreich braucht eine wertschätzende, respektvolle und offene Debatte über die Frage, welche Medien was für die Menschen leisten können und sollen. Die vergangenen Jahre haben uns gezeigt, dass in Österreich eine medienpolitische Unkultur herrscht. Diese Ehrlichkeit müssen wir in der Diskussion zulassen.
(Inseraten-)Macht braucht Kontrolle: Politik braucht Journalismus, der ihr mit Unabhängigkeit und der nötigen Distanz begegnet. Doch diese Distanz, diese Grenzen, sind in Österreich verschwommen. Denn die öffentliche Hand ist in Österreich der größte Werbekunde. Mit ihren Inseraten betreiben Österreichs Ministerien Medienpolitik und entscheiden darüber, wer am Markt überlebt. 2022 hat die Presseförderung €7,9 Mio. betragen, die Werbeausgaben der Ministerien lagen bei €28,85 Mio. In einem Land, in dem die Medien zu einem großen Teil abhängig von Einnahmen durch Inserate der öffentlichen Hand sind, wird der Anspruch an journalistische Unabhängigkeit zum Balanceakt.