Die Kalte Progression legt gerade den Fleißigsten im Land Steine in den Weg. Es schlägt nämlich der sogenannte „Grenzsteuersatz“ zu: Wer etwa nach einer Gehaltserhöhung mehr verdient und damit in eine höhere Lohnsteuerstufe rückt, füllt damit vor allem die Staatskasse. Denn der größte Teil vom Gehaltsplus wird von der Steuer gefressen, dem Arbeitenden bleibt kaum etwas übrig. Besonders die hohe Inflation, die wir derzeit haben, sorgt dafür, dass sich die Wirkung der Kalten Progression noch einmal verstärkt. Über Gehaltserhöhungen kann sich am Ende daher eigentlich nur einer richtig freuen: der Finanzminister. Die Kalte Progression hat wesentlich dazu beigetragen, dass sich die Löhne seit 1990 zwar verdoppelt, die staatlichen Einnahmen aus der Lohnsteuer aber mehr als verdreifacht haben. Wir NEOS möchten das nicht länger hinnehmen. Wir wollen die Kalte Progression endlich eiskalt abschaffen!
Wie die Kalte Progression genau funktioniert? Hier ein praktisches Beispiel:
Wer im Jahr 2016 insgesamt brutto EUR 30.000 verdient und sein Gehalt jedes Jahr um die Inflationsrate erhöht bekommen hat, verdient 2021 genau EUR 32.540,43 – also um genau die 8,5% mehr, die der Inflation entsprechen. Seine Steuerlast ist aber um 12,4% gestiegen. Obwohl im Jahr 2020 offiziell und mit lautem Polit-Marketing der erste Steuersatz von 25 auf 20% gesenkt wurde, bleibt am Ende also eine Mehrbelastung übrig.