Die Spionageaffäre rund um Egisto Ott erreichte auch den U-Ausschuss und offenbarte den verheerenden Umgang der FPÖ, insbesondere des Kabinetts von Herbert Kickl und des FPÖ-Parlamentsklubs, mit vertraulichen Dokumenten und Staatsgeheimnissen. Über den FPÖ-Abgeordneten Hans-Jörg Jenewein gelangten Akten und Informationen zu Egisto Ott, die dann nach Russland weitergeleitet wurden. Besonders brisant war ein geheimes Organigramm, das zeigte, dass im Außenministerium unter der FPÖ-Politikerin Karin Kneissl Pläne gemacht wurden, einen russlandfreundlichen Geheimdienst aufzubauen. Diese Vorgänge fanden 2019, fünf Jahre nach der russischen Annexion der Krim, statt. Aber auch bei Putin-nahen ÖVP-Günstlingen gibt es fragwürdige Verstrickungen. Chats zwischen dem Manager Siegfried Wolf, der Russland nahesteht, und dem ehemaligen ÖVP-Bundeskanzler Sebastian Kurz zeigen, dass sie möglicherweise versuchten, russische Sanktionen zu verhindern.