Kürzlich wurde am Wiener Heldenplatz anlässlich der Novemberpogrome an das gezielte und gewalttätige Vorgehen gegen Jüdinnen und Juden in der Nacht vom 9. auf den 10. November im Jahr 1938 erinnert. Besonders bemerkenswert war die Teilnahme vieler junger Menschen, die mutig und überzeugt an die Seite unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger traten. Der Appell „Niemals wieder ist jetzt“ hat eine feste Verankerung in unserer gemeinsamen Geschichte. Doch in den vergangenen Wochen mussten wir alle feststellen, dass auch dieser Teil unserer Geschichte Gefahr läuft, sich zu wiederholen.
Seit nun über einem Monat verfolgen wir mit Schock und Trauer die Geschehnisse in Israel und Palästina. Die Gewalt und der Terror seitens der Hamas waren bis vor kurzem unvorstellbar. Dieser Hass findet auch bei uns Verbreitung. Auf unseren Straßen, Plätzen und sogar in unseren Schulen verbreitet sich gefährliches Gedankengut, das zu schrecklicher Gewalt führt. Die deutliche Zunahme antisemitischer Vorfälle und Anschläge in unserem Land ist äußerst besorgniserregend. Es ist dringend an der Zeit, die Dinge klar beim Namen zu nennen: Unsere Werte und unsere Demokratie werden angegriffen, und schnelles Handeln ist erforderlich.