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Offener Brief zum Schulstart

NEOS TEAM
NEOS TEAM

Zum Schulstart in Ostösterreich haben wir einen Offenen Brief an den Bildungsminister und den Gesundheitsminister geschrieben. Darin fordern wir eine Garantie für offene Schulen und Kindergärten. Denn nur mit möglichst sicheren, offenen Schulen und ausreichend psychologischer Unterstützung können Schüler_innen bestmöglich durch die Krise kommen. Damit aber wirklich kein Kind mehr zurückgelassen wird, müssen wir endlich die Reformrakete zünden. Sorgen wir jetzt für eine zukunftsorientierte Bildungspolitik, die den Namen „Neustart“ auch verdient!

Sehr geehrter Herr Bildungsminister Faßmann,

Sehr geehrter Herr Gesundheitsminister Mückstein,

der Start in das neue Schuljahr steht unmittelbar bevor und es erfüllt uns mit großer Sorge, dass sich die nahe Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen nur kaum vom letzten Jahr zu unterscheiden droht. Daher richten wir uns heute mit einem eindringlichen Appell an Sie, den Schulstart für unsere Kinder jetzt besser zu gestalten, sich nicht von Infektionszahlen die nächsten Schritte in der Schule diktieren zu lassen und vor allem auch weiter zu denken und
die großen Baustellen im Bildungssystem anzupacken. Wir sichern Ihnen hierfür unsere vollste Unterstützung zu!

Zuallererst fordern wir Sie auf, Herr Bildungsminister, genauso wie Sie, Herr Gesundheitsminister, den Kindern und ihren Familien eine Garantie für ihre nächsten Monate zu geben: Halten Sie Schulen und Kindergärten diesen Herbst und Winter offen und verhindern Sie einen erneuten Lockdown! Länder wie Dänemark oder die Schweiz schaffen einen Schulstart ohne Einschränkungen – das muss auch unser Ziel sein. Machen wir Kinder und Schulen nicht zum Zentrum des epidemiologischen Krisenmanagements und geben wir ihnen lieber eine verlässliche Perspektive für die Zukunft, indem wir uns gemeinsam für einen Systemwechsel in der Bildungspolitik stark machen!

Unser gemeinsames Ziel muss es aber auch sein, an die Zeit nach Corona zu denken: Nach 18 Monaten Pandemie ist es unsere Aufgabe, den Blick nicht nur auf die nächsten Tage oder Wochen zu richten. Es braucht ganzheitliche Maßnahmen im Schulbereich, die sowohl die geistigen, körperlichen, als auch seelischen Auswirkungen dieser herausfordernden Zeit auf unsere
Kinder berücksichtigen.

Es ist höchste Zeit, die Schule endlich wieder aus einem rein epidemiologischen Krisenmanagement herauszuholen und eine mutige, chancengerechte und zukunftsorientierte Bildungspolitik abseits von Infektionszahlen umzusetzen, die den Namen „Neustart“ auch verdient.
Hierfür braucht es Mut, an den großen Schrauben zu drehen, um z.B. den Ausbau verschränkter Ganztagsschulen voranzutreiben, Investitionen in Kindergärten und Volksschulen als zentrale Bildungseinrichtungen, sozial gerechte und stärken- statt defizitorientierte Schulen und finanzielle Autonomie für Schulstandorte und Schulleitung – wir müssen den Expert_innen vor Ort vertrauen, denn sie wissen am besten, wie und wo Ressourcen treffsicher eingesetzt werden können. Was es aber ebenso dringend braucht, sind umfassende Maßnahmen, die die Auswirkungen der Pandemie mitdenken und geistige, körperliche und seelische Wohl der Kinder im Blick haben.

Es braucht jetzt mehr denn je den bundesweiten Chancenindex und mehr
Lernangebote, denn Corona hat v.a. Probleme verschärft, die vorher schon bestanden: zu wenige Lernangebote und bedarfsorientierte Investitionen an Österreichs Schulen. Es braucht jetzt mehr denn je den lange geforderten bundesweiten Chancenindex, der Schulstandorte basierend auf den Bedürfnissen ihrer Schüler_innen unterstützt und Kinder entsprechend ihren
individuellen Bedürfnissen dort abholt, wo sie es brauchen.

Wir brauchen flächendeckende und niederschwellige Gesprächs- und Beratungsangebote und den dauerhaften Einsatz multiprofessioneller Teams an Schulen zur psychischen Entlastung unserer Kinder nach monatelangen Distance Learning-Phasen. In jeder Schulklasse soll bis Ende des Jahres ein ganztägiger Workshop mit einer Kinder- und Jugendpsychologin bzw. Psychotherapeuten in Zusammenarbeit mit den Fachverbänden stattfinden, um die Pandemie-bedingten psychischen Belastungen von Schüler_innen abzufangen. Die multi-professionellen Teams würden Lehrer_innen darüber hinaus dauerhaft entlasten und für ihre
Kernaufgabe, den Bildungsauftrag freispielen.

Aber auch die körperliche Gesundheit unserer Kinder darf nicht länger vernachlässigt werden. Nach einem Wechselbad von Ausgangssperren und Distance Learning ist es wichtiger denn je, Übergewicht, Konzentrationsschwächen und Gereiztheit mit täglicher Bewegung
effektiv gegenzusteuern. Insbesondere das Potenzial von Sportvereinen muss für solche Kooperationen zukünftig genutzt werden, gerade dort, wo Schulstandorte mit ihren Kapazitäten an Grenzen stoßen. So können niederschwellige und finanzierbare Bewegungsangebote durch innovative Kooperationen ausgebaut werden.

Sie als zuständiger Bildungsminister müssen hier mutig voranschreiten. Nutzen Sie den Bruch durch die Corona-Pandemie, die uns zu neuen Mitteln und Wegen gezwungen hat, um einen tatsächlichen Neustart in der österreichischen Bildungspolitik einzuleiten. Wir haben einen Auftrag, es besser als gestern oder im letzten Jahr zu machen. Lassen Sie uns doch gemeinsam für eine Politik einer neuen Generation sorgen. Hierfür bieten wir Ihnen die uneingeschränkte Unterstützung von NEOS an.

Mit freundlichen Grüßen

Martina Künsberg Sarre & Yannick Shetty

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