Vom roten Dreh & Trink und Ludwig von Mises: Der Sommer unserer Abgeordneten
Yannick Shetty , Karin Doppelbauer und Gerald Loacker geben uns Einblicke in ihre Sommermonate und verraten, wo(durch) der Sommer 2023 unvergesslich wird.
Der Sommer unserer Abgeordneten. Diesmal erzählen Martina Künsberg Sarre und Fiona Fiedler von ihren Sommertipps und verraten unter anderem, welche Songs unbedingt auf deine Playlist müssen.
Martina hat gleich eine ganze Sammlung von Büchern über starke Frauen vorbereitet, die sie dir ans Herz legen möchte:
Die Geschichte handelt von Elizabeth Zott, einer außergewöhnlichen Frau, die in einer Zeit, in der Frauen Hemdblusenkleider tragen und Gartenvereinen beitreten, ihren Platz sucht. Obwohl ihr niemand zutraut, Chemikerin zu werden, erkennt Calvin Evans, ein brillanter Nobelpreiskandidat, ihr Potenzial und verliebt sich in ihren Verstand. Dennoch führt das Leben seine eigenen Wege und Elizabeth, die alleinerziehend ist, landet bald in der TV-Show "Essen um sechs". Für sie ist Kochen wie Chemie, denn es bedeutet, die Zustände zu verändern. Die Kleine Zeitung schrieb darüber: "Man lacht, schluckt und leidet mit. Manches mag überzogen sein, trotzdem das unterhaltsamste Buch des Jahres."
Die Galeristinnen-Saga erzählt die fesselnde Geschichte von Alice Waldmann und ihrer Familie in einem Deutschland zwischen den Weltkriegen. Die sorgfältige Recherche vermittelt ein lebendiges Bild der gesellschaftlichen Lage kurz vor Hitlers Machtergreifung in Berlin. Die Einbindung fachkundiger Hintergründe zu Kunstwerken, dem Schwarzmarkt und der Kunstszene der Zeit bereichert die Handlung und schafft ein atmosphärisches Lokalkolorit. Gleichzeitig werden kritische Bezüge zur nationalsozialistischen Raubkunst hergestellt. Das Buch folgt der unkonventionellen Alice, die sich nicht nur in der Großstadt zurechtfinden muss, sondern auch in der traditionsbewussten Familie ihrer verstorbenen Mutter. Ein altes Familiengeheimnis, politische Ereignisse, ein gefährlicher Gegenspieler und die Liebe zu dem Engländer John machen die Geschichte zu einem großen Abenteuer.
Die Geschichte erzählt von Margherita, einer 25-jährigen Frau, die 1920 durch ihre Heirat mit dem adeligen Antonio Revedin zur First Lady Venedigs wird. Obwohl ihr Name heute vergessen ist, wurde sie damals durch ihre unvoreingenommene Art zum Mittelpunkt einer sich neu erfindenden Stadt. Sie knüpft eine enge Freundschaft mit Peggy Guggenheim und veranstaltet legendäre Künstlerfeste auf der Terrasse des Hotel Excelsior, zu denen prominente Persönlichkeiten wie Greta Garbo, Coco Chanel, Clark Gable oder Pablo Picasso eingeladen sind. Die Autorin Jana Revedin erzählt mitreißend von den Schicksalsjahren Venedigs und ihrer eigenen Familie, die eng mit dieser faszinierenden Epoche verbunden ist.
Das Buch erzählt die glamouröse Geschichte der französischen Riviera in den 1930er Jahren, in der Reichtum, Weltpolitik, Genie, Macht, Lebenshunger und Stil miteinander verschmelzen. Gabrielle Chanel, einst aus ärmsten Verhältnissen stammend, ist der strahlende Mittelpunkt. Das Leben wird gefeiert, doch als die deutsche Wehrmacht in Polen einmarschiert, wird klar, dass sich die Zeiten ändern. Die Eröffnung der ersten Filmfestspiele von Cannes am 1. September 1939 steht bevor, aber die politischen Ereignisse überschatten alles. Gabrielle Chanel, einst die strahlende Ikone, wird plötzlich in der Geschichte eine andere Rolle spielen müssen. Das Buch erzählt die Schicksale dieser faszinierenden Ära und verwebt sorgfältig recherchierte Daten, Schauplätze und Begegnungen zu einem spannenden Gesellschaftsroman.
Die Fotografin D’Ora, mit bürgerlichen Namen Dora Kallmus, war international anerkannt und porträtierte Persönlichkeiten wie Gustav Klimt, Josephine Baker oder Pablo Picasso. Nach der Besetzung Frankreichs im Jahr 1940 verlor sie ihren Besitz, und ihre geliebte Schwester wurde 1941 nach Lodz deportiert. D’Ora floh in den Süden Frankreichs und verbrachte drei Jahre in einem Bergdorf in der Ardèche, wo sie ein Tagebuch führte und Schriften verfasste, die sie nach dem Krieg veröffentlichen wollte, jedoch keinen Verlag fand. Die Herausgeberin Eva Geber hat nun den umfangreichen Nachlass von D’Ora bearbeitet und ihn mit einem erläuternden Essay sowie Zeit- und Polizeidokumenten begleitet. Das Ergebnis ist ein intimes Bild einer Frau, die trotz Not und Gefahr nicht aufgibt und ihre Würde und Werte bewahrt. D’Oras Aufzeichnungen zeigen eindrucksvoll, wie sich der Blick eines Menschen durch die Bedrohung des Nationalsozialismus verändert. Das Buch gibt somit einen faszinierenden Einblick in das Leben und die Gedankenwelt einer bemerkenswerten Frau in einer turbulenten Zeit.
Martinas Tochter hat zusätzlich ein Buch über Flucht, Namenlosigkeit und Traurigkeit empfohlen, welches sie auch dir nahelegen möchte: Der Junge ohne Namen. Und für alle die es witzig, skurril und doch mit ernsten Hintergrund haben möchten: Elternabend von Sebastian Fitzek ist absolut lesenswert und laut eigenen Angaben ausnahmsweise mal kein Thriller – auch wenn der Titel nach Horror klingt.
Fiona hat uns verraten, welche Bücher sie diesen Sommer lesen möchte:
Das Buch berichtet von delikaten Liebeskomplikationen, bizarren Launen, notorischen Geldnöten und dem eruptiven Humor des Komponisten Beethoven. Die Darstellung geht jenseits gängiger Mythen und bietet eine neue, spannende Perspektive auf den Menschen Beethoven und lässt ihn auf eine neue Weise erfahrbar werden. Christine Eichel erzählt somit einfühlsam und kenntnisreich die Geschichte dieses außergewöhnlichen Mannes und seiner Musik.
Die Corona-Krise hat das Thema Pflicht in den Fokus gerückt und verdeutlicht, wie unterschiedlich das Pflicht- und Verantwortungsgefühl der Menschen sein kann. Richard David Precht untersucht in seinem Werk, welche Pflichten der Staat gegenüber seinen Bürgern hat und wie die individuelle Pflicht und Verantwortung gegenüber der Gesellschaft aussehen sollten. Er stellt die Frage, wie wir unser Pflichtbewusstsein und Verantwortungsgefühl stärken können, da diese Haltungen für unsere liberale Demokratie von großer Bedeutung sind. In der Krise zeigt sich somit, was über den Zustand unserer Gesellschaft verraten wird und wie wichtig ein reflektiertes Verständnis von Pflicht und Verantwortung ist.
Fiona hört sich wahnsinnig gern "Alles gesagt" an. Faszinierend findet sie vor allem das Konzept, dass Gäste solange reden dürfen/sollen, bis sie das Gespräch selbst beenden. Die längste Folge ist mit 9 Stunden und 16 Minuten das Interview mit Hadija Haruna-Oelker. Die kürzeste Folge war mit Ulrich Wickert, der nach 12 Minuten aus Versehen das eigen ausgesuchte Schlusswort Giovanni nannte. Die Gästeliste ist so divers wie einzigartig, von Marius Müller-Westernhagen, Melanie Brinkmann über Rezo bis hin zu Armin Wolf ist tatsächlich für jede:n etwas dabei. Das NEOS-Team legt dir weiters den eigenen Podcast von Fiona ans Herz: Exklusiv INKLUSIV. Dieser Podcast beschäftigt sich mit Menschen mit Behinderungen und allen möglichen Gesundheitsthemen. Besonders an Fionas Podcast ist, dass er auch inklusiv aufbereitet wird: Als Videoformat und mit Gebärdensprache.
Und wie wir anhand der Bücherliste von Martina schon erahnen konnten: Martina liest viel lieber als Podcasts zu hören, daher hat sie leider keine Tipps für dich. Wenn sie mal die Boxen aufdreht, dann nur für Musik. Aber dazu kommen wir ja noch 😉
Bei der Beantwortung dieser Frage waren sich beide recht schnell einig: Im Sommer wird der Fernseher deutlich seltener eingeschaltet als sonst. Sollte es doch einmal zu einem regnerischen Tag kommen, dann kuschelt Fiona am liebsten mit der ganzen Familie gemeinsam vor dem TV und sieht sich die alten Klassiker von Don Camillo und Peppone an. Diese behandeln das ländliche Italien unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg bis in die 1960er Jahre. Gezeigt wird der Zwiespalt zwischen tradierten Werten, dem gesellschaftlichen Aufbruch und politischer Rivalität im Kontext des Kalten Krieges. Auch "alte Heimatschinken", wie sie selbst sagt, haben es der Familie Fiedler angetan – davon gibt es ausreichend. Das Onlineportal Moviepilot hat da eine Liste von neuen und alten Heimatfilmen zusammengestellt – ist da ein Film für dich dabei?
Martina hat uns verraten, dass sie die französische Netflix-Serie Lupin sehr gerne schaut sowie das neueste Serienwerk Fubar mit Arnold Schwarzenegger.
Martina: Unser Garten, aber am liebsten bin ich am Meer.
Fiona: Seeboden am Millstätter See. Wenn es See sein kann, immer See.
Martina: Im Meer schwimmen.
Fiona: Tarockieren und andere Kartenspiele. Außerdem überquere ich sehr gerne den Millstätter See schwimmend.
Martina: Der Bikini.
Fiona: Mein Wasserski/Monoski. Aber der muss heuer leider im Sack bleiben, weil ich mir ein Band im Ellenbogen gezerrt habe 😔.
Martina: Alles von Jovanotti. Das geht immer. (Das NEOS-Team empfiehlt: Se lo senti lo sai )
Fiona: Summer Dreaming von Kate Yanai. Das passt einfach jeden Sommer.
Martina: Tagsüber Wasser, abends Rosé gut gekühlt.
Fiona: Campari Orange gecrasht: Campari Orange und Crushed Ice zu einer Art Slushy mixen. Ich verspreche, das schmeckt noch viel besser als übliches Campari Orange.
Fiona: Lasst uns diesen Sommer noch ausreichend Energie tanken. Im nächsten Sommer ist ja bereits Wahlkampf.
Vom roten Dreh & Trink und Ludwig von Mises: Der Sommer unserer Abgeordneten
Yannick Shetty , Karin Doppelbauer und Gerald Loacker geben uns Einblicke in ihre Sommermonate und verraten, wo(durch) der Sommer 2023 unvergesslich wird.