Zölle sind vom Staat festgesetzte Aufschläge auf importierte Waren. Ziel ist es, die heimische Wirtschaft zu schützen, indem ausländische Produkte teurer und damit weniger wettbewerbsfähig werden. Doch statt Schutz zu bieten, führen sie oft zu steigenden Preisen für Konsument:innen und Unternehmen, unterbrechen Lieferketten und bremsen das Wirtschaftswachstum – mit ernsten Konsequenzen für exportabhängige Branchen, in denen Jobs auf dem Spiel stehen.
Der Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts WIFO, Gabriel Felbermayr, stellt klar, dass Zölle „nichts Gutes heißen“ würden. Sie stören den internationalen Warenfluss, mindern die Effizienz und wirken wie eine Steuer auf wirtschaftliche Zusammenarbeit. Die Folgen reichen weit über einzelne Unternehmen hinaus. Zölle verteuern nicht nur den Import von Waren, sondern treffen auch heimische Produzenten, die auf internationale Vorprodukte angewiesen sind. Das erhöht die Produktionskosten, verzögert Lieferungen und schwächt die Wettbewerbsfähigkeit.
Trumps erklärtes Ziel, die industrielle Produktion in die USA zurückzuholen, steht damit im Widerspruch zur Realität globaler Wertschöpfungsketten: Solange auch Rohstoffe, Maschinen oder Halbleiter mit Zöllen belegt werden, verteuern sich nicht nur Endprodukte, sondern auch die Grundlagen für jede Form von „Made in America“. Das erschwert den Aufbau einer unabhängigen Produktion – und trifft damit genau jene Industrien, die eigentlich gestärkt werden sollen.
In einer international vernetzten Wirtschaft sind solche Barrieren letztlich ein Risiko für alle Beteiligten. Sicher ist: Der internationale Handel wird teurer, Unternehmen und Märkte reagieren zunehmend nervös – und am Ende zahlen oft die Verbraucher:innen die Zeche in Form höherer Preise und geringerer Auswahl.