Was bedeutet folgender Satz für dich? Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist vor allem für Frauen in Österreich eine große Herausforderung. Siehst du da deine Freundin, die darüber klagt, dass sie noch lange nicht Vollzeit arbeiten gehen kann, weil der Kindergarten bereits um 13:30 Uhr schließt? Siehst du vielleicht deine Mutter, die ihr Leben lang weniger verdient hat, weil dein Vater derjenige war, der die "Familie ernährte"? Siehst du da deine Oma, die von der Mindestsicherung lebt, weil es ihr einfach nicht "gestattet" wurde, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen? Siehst du da vielleicht sogar dich? Wie du so darüber nachdenkst, gar kein Kind zu bekommen, weil deine finanzielle Sicherheit in Zukunft dadurch stark gefährdet ist? Hinter all diesen Frauen steht eine besonders düstere Summe: 585.000 Euro.
Veraltete politische Strukturen und fehlende Betreuungsangebote setzen Frauen und Familien unter Druck und führen zu einer Spirale der Teilzeitbeschäftigung, die langfristig zu niedrigeren Einkommen und Altersarmut führt. Nach wie vor ist nur jeder zweite Kindergarten in Österreich mit Vollzeitarbeit vereinbar. Frauen sind immer noch überproportional in Teilzeitbeschäftigung gefangen. Die Teilzeitquote der letzten Jahre beträgt bei Frauen über 50 Prozent! Was nicht nur ihr aktuelles Einkommen schmälert, sondern auch ihre zukünftigen Pensionen beeinträchtigt. Die Daten sprechen für sich: Der Unterschied in den Lebenseinkommen von Männern und Frauen beträgt fast 585.000 Euro. Dieser Unterschied ist vor allem auf die Herausforderungen zurückzuführen, mit denen junge Mütter konfrontiert sind, angefangen bei den Karenzmodellen bis hin zur Kinderbetreuungssituation.