CO₂-Steuer
Österreich
CO₂-Steuer Österreich
Mit der CO₂-Steuer werden fossile Energieträger wie Erdgas oder Benzin in Österreich erstmals in Bezug auf CO₂ bepreist. Diese Bepreisung von CO₂ ist Bestandteil der ökosozialen Steuerreform der Regierung, um die CO₂-Emissionen zu senken. Wir erklären, was die CO -Steuer ist, wie hoch sie ist und wer sie zahlt.
Was ist die CO₂-Steuer?
Die CO₂-Steuer ist eine Bepreisung, die auf klimaschädliche Brennstoffe fällig ist. Besteuert werden somit Erdgas, Heizöl, Diesel und Benzin, und zwar pro Tonne. Das soll Anreize schaffen, auf klimafreundliche Alternativen umzusteigen.
Wie hoch ist die CO₂-Steuer?
Seit dem 1. Juli 2022 hat der Ausstoß von CO₂ in Österreich einen Preis. Für das Jahr 2022 wurde als Preis für eine Tonne CO₂ 30 Euro festgelegt. Im Jahr 2023 sind in Österreich für eine Tonne CO₂ 35 Euro fällig. Dieser CO₂ Preis soll bis 2025 jährlich steigen: 2024 folgt eine Erhöhung auf 45 Euro pro Tonne und 2025 eine Preissteigerung auf 55 Euro pro Tonne.
Eine Bepreisung von CO₂ ist nicht neu. In Schweden wurde bereits 1991 ein Preis für CO₂ festgelegt. Dieser lag im Jahr 2022 bei 118 Euro pro Tonne CO₂.
Wer zahlt die CO₂-Steuer?
Der Preis pro Tonne CO₂-Steuer steht also fest. Wer aber zahlt die CO₂-Steuer in Österreich? Die CO₂-Steuer wird von Unternehmen, die Heizöl, Erdgas, Benzin oder Diesel in Österreich herstellen oder in den österreichischen Markt bringen, bezahlt.
Preisanstieg durch CO₂-Steuer
Die CO₂-Steuer wird zwar von Unternehmen bezahlt, Endverbraucher:innen sind jedoch unmittelbar davon betroffen. Denn Unternehmen geben die CO₂-Steuer in Form höherer Erdgas-, Heizöl-, Benzin- und Dieselpreise an die Endverbraucher:innen weiter. Zusätzlich wird darauf auch die Mehrwertsteuer fällig. Für 100 Euro erhalten Autofahrer:innen durch die CO₂-Steuer monatlich somit weniger Liter Benzin oder Diesel. Für viele Österreicher:innen entsteht eine finanzielle Mehrbelastung.
Klimabonus als Ausgleichszahlung
Obwohl die CO₂-Steuer keine Endverbrauchersteuer ist, stellt sie durch die Teuerung von Erdgas, Heizöl, Benzin und Diesel für Endverbraucher:innen eine finanzielle Mehrbelastung dar. Um diese auszugleichen, hat die Regierung den Klimabonus eingeführt.
Das ist eine Ausgleichszahlung, die Personen mit Hauptwohnsitz in Österreich einmal pro Jahr erhalten.
Aufgrund der hohen Inflation im Jahr 2022 wurde der Klimabonus im Jahr 2022 an alle anspruchsberechtigten Erwachsenen in der Höhe von 500 Euro (250 Euro Klimabonus und 250 Euro Anti-Teuerungsbonus) ausgezahlt. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre erhielten 250 Euro.
Seit 2023 wird der jährliche Klimabonus regional gestaffelt. Die Ausgleichszahlung besteht aus einem Sockelbetrag und einem Regionalausgleich. Die Höhe des Sockelbetrags wurde noch nicht festgelegt (Stand Februar 2023). Wie hoch der Regionalausgleich ist, hängt von der Infrastruktur und der Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel am Hauptwohnsitz ab. Je schlechter diese Bedingungen am Wohnort sind, umso höher ist der Regionalausgleich.
Die Staffelung des Regionalausgleichs erfolgt in 4 Stufen:
- Stufe 1: Die Höhe des Regionalausgleichs beträgt 0 Prozent des Sockelbetrags
Bei einer sehr gut ausgebauten Infrastruktur und einem sehr gut ausgebauten Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln entfällt der Regionalausgleich. Es wird ausschließlich der Sockelbetrag ausbezahlt. Die Stufe 1 betrifft ausschließlich Wien. - Stufe 2: Die Höhe des Regionalausgleichs beträgt 33 Prozent des Sockelbetrags
Dies trifft auf Städte zu, in denen ein gutes Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln und Infrastruktur gegeben ist. In diese Kategorie fallen beispielsweise Städte wie Graz und St. Pölten. - Stufe 3: Die Höhe des Regionalausgleichs beträgt 66 Prozent des Sockelbetrags
Das Umland von Städten und auch einige städtische Zentren fallen in die dritte Kategorie, hier ist zumindest eine grundlegende Basiserschließung vorhanden. - Stufe 4: Die Höhe des Regionalausgleichs beträgt 100 Prozent des Sockelbetrags
Ist nur eine grundlegende Infrastruktur sowie Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel vorhanden, so wird der Regionalausgleich in voller Höhe fällig. Dies betrifft alle ländlichen Gemeinden und einige weitere Gemeinden.
Klimabonus-Karte: Finde die Kategorie, in die dein Wohnsitz fällt.
Klimaschutz bedeutet, aktiv zu handeln
Maßnahmen zum Klimaschutz müssen im Zentrum politischen Handelns stehen. Das steht außer Frage, wenn man an die Zukunft Österreichs denkt. Eine CO₂-Steuer ist eine wichtige Maßnahme, die jedoch zum Ziel haben muss, Ökologisierung voranzutreiben.
Mit dem Klimabonus wird die Wirkung der Ökologisierung reduziert und eine Unterscheidung zwischen Stadt und Land gemacht: Österreicher:innen, die in Städten wohnen, bekommen einen geringeren Klimabonus ausbezahlt als Österreicher:innen mit Hauptwohnsitz in ländlichen Gemeinden. Das ist weder fair noch ökologisch. Statt Einmalzahlungen wie dem Klimabonus müssen der Ausbau erneuerbarer Energien und der Infrastrukturausbau im Fokus stehen.
NEOS-Lösungen für mehr Klimaschutz:
Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Es ist höchste Zeit, die Politik der leeren Ankündigungen zu beenden. Es muss uns gelingen, Wirtschaft und Umwelt zu verbinden und endlich für mehr Kontrolle in der Klimapolitik zu sorgen, damit Klimasünden auch Konsequenzen haben. Und auch bei der Energiewende muss endlich etwas weitergehen. Wir müssen den Turbo beim Ausbau von Energie aus Wind, Sonne und Biomasse zünden und uns von Diktatoren unabhängig machen. Denn erneuerbare Energien sind Freiheitsenergien.