Das spannende an der COFAG ist nämlich, wie offensichtlich und dreist das türkise Finanzministerium unter Gernot Blümel, mit den Existenzen von österreichischen Unternehmerinnen und Unternehmern gespielt hat. Ganz nach dem Motto: "Krise kann auch geil sein", hat ein ÖVP-naher Günstling den Geschäftsführerposten in der COFAG erhalten, ganz ohne gesetzeskonformer Stellenausschreibung. Der Aufsichtsrat wurde fürstlich entschädigt, denn die COFAG lies sich nicht lumpen. Man verglich sich einfach mal mit dem Aufsichtsrat von Banken, die eine Bilanzsumme zwischen acht und zwanzig Milliarden Euro aufweisen, und dann nahm man sich eben gleich viel Geld wie deren Aufsichtsräte. Ob man nun, gleich wie Banken, am Markt tätig ist oder nicht, das spielt ja keine Rolle. (Doch, tut es!) Und nicht zu vergessen: So ein Aufsichtsrat braucht ja auch einen Protokollführer, dem haben sie dann einfach 20.833 Euro monatlich gegeben. Zumindest im – vom Rechnungshof geprüften – Zeitraum von April bis September 2020. So, jetzt waren wieder ein paar mehr türkise Freunde bedient und gestreichelt, und jetzt? War da noch was? Achsoooo, ja genau: Eine Pandemie!
Die COFAG hat ihren einzigen Auftrag, die Unternehmerinnen und Unternehmer in unserem Land finanziell durch die Krise zu begleiten, ziemlich schlecht erfüllt. Der Rechnungshof konnte ermitteln, dass zwischen 101 und 117 Million Euro an Mehrauszahlungen getätigt wurden. Also Gelder die mehrfach und daher ungerechtfertigt ausbezahlt wurden, während Unternehmerinnen wie Carina monatelang gar keinen Cent gesehen haben. Und dadurch, dass die COFAG keine staatliche Institution – wie ein Finanzamt – war, konnte Carina auch nicht kostenlos Beschwerde einreichen. Wäre eine Entscheidung der COFAG über Carinas Ansprüche nicht in Ordnung gewesen, dann hätte Carina noch mehr Geld gebraucht um dagegen vorzugehen, denn Unternehmen mussten teuer gegen Entscheidungen klagen.