KuNST & KUltur
Für einen höheren Stellenwert und mehr Transparenz sorgen
Österreich versteht sich seit der Monarchie als Kunst- und Kulturnation. Dieses Selbstverständnis haben wir uns bis heute behalten. Politiker:innen und Touristiker:innen kleben dieses Label gerne überall hin, um auf die reiche Tradition und Geschichte aufmerksam zu machen. Leider haben wir aber seit Jahrzehnten keine Kulturpolitik mehr, die diesem Anspruch Rechnung trägt. Es fehlt eine Vision für den Kulturstandort Österreich. Diese Vision müssen wir dringend gemeinsam mit Kulturschaffenden, Interessenvertretungen und Expert:innen aus angrenzenden Bereichen schaffen. Denn es ist beschämend, dass Kulturpolitik in Österreich zum Nebenjob eines Ministers verkommen ist.
dafür setzen wir uns ein:
Transparente Kulturförderungen
Das überladene föderale System in Österreich hat im Bereich der Kunst- und Kulturförderung für Doppelgleisigkeiten und Intransparenz gesorgt. Hier fordern wir mehr Transparenz und Professionalität – zugunsten von Kulturschaffenden und Steuerzahler:innen.
Zentrale Kennzahl für alle Fördernehmer:innen
Jede:r Fördernehmer:in in Österreich soll zur Beantragung und Abrechnung eine eindeutig zuordenbare Kennzahl bekommen, die für die Abwicklung von Förderungen verwendet werden muss. Das reduziert den bürokratischen Aufwand und sorgt für mehr Effizienz.
Mehr Geld für Künstler:innen – und weniger für überbordende Bürokratie
Vor allem kleine Kulturinitiativen leiden unter dem hohen Aufwand der Förderbürokratie. Zusätzlich braucht es die Anpassung der sozialen und versicherungsrechtlichen Absicherung von Kunst- und Kulturschaffenden an ihre Erwerbsrealität.
Inflationsbedingte Anpassung der Kunst- und Kulturförderung
In einem ersten Schritt soll die jährliche Erhöhung der Personalkosten durch eine Erhöhung der Basisabgeltung in den geförderten Institutionen umgesetzt werden.
Verbesserte Spendenabsetzbarkeit
Die Absetzbarkeit von Spenden an Kultureinrichtungen soll allein an eine vom Finanzamt bestätigte Gemeinnützigkeit geknüpft sein.
Weniger Parteipolitik in den Kulturbeiräten
Wir möchten, dass fixe Sitze für Regierungsparteien in Kulturbeiräten endlich der Vergangenheit angehören. Auch bei der Entsendung von Personen in Aufsichtsräte von Kulturbetrieben setzen wir uns für weniger politische Einmischung ein.
Potenzial der freien Szene erkennen und nutzen
Vor allem ihr oftmaliges Zusammendenken von Kultur, Bildung, Regionsentwicklung und Sozialem muss stärker anerkannt und gefördert werden. Das gilt auch für Initiativen, die Leerstände und Freiräume mit kulturellem Leben erfüllen.
FAQ zu Medien
Das System der Kunst- und Kulturförderungen muss grundlegend reformiert werden. Aktuell gibt es eine undurchsichtige und kleinteilige Fördervielfalt auf Bundes- und Landesebene, die oft ohne Ziel und Evaluierung mit der Gießkanne Ähnliches und Gleiches fördert. Die werkzentrierte Förderung soll zugunsten einer Umfeld- und Infrastrukturförderung in den Hintergrund treten. Ziel ist, den Kunstschaffenden mehr Freiraum zu schaffen. Darüber hinaus fordert NEOS eine vereinfachte, beschleunigte und transparente Vergabepraxis.
Ja, wir sind für eine unabhängige staatliche Kulturförderung und vor allem für die Valorisierung der Kunst und Kulturförderung. Kunst- und Kulturförderungen müssen transparenter, effektiver und professioneller vergeben werden. Doppelgleisigkeiten zwischen Bund und Ländern müssen wir endlich abschaffen. Eine Bundeskulturstiftung soll ein neues Vergabewesen etablieren.
Gefördert werden nach unserem Modell besonders Inhalte mit gesellschaftlichem Mehrwert und die Vielfalt der Medien. Quoten für "österreichische Inhalte" halten wir für wenig zielführend. Es ist überhaupt fraglich, welche Kriterien "österreichische Inhalte" ausmachen. Die Förderung österreichischer Musik und vor allem die Filmförderung sollte vielmehr endlich gebündelt werden, damit sie auch tatsächlich zielgerichtet funktionieren kann.
Wir bekennen uns klar zu staatlichen Förderungen für Kunst- und Kulturschaffende. Diese sollen aber auch einheitlich über die Kunst- und Kulturförderinstitutionen des Bundes vergeben werden – und nicht den Umweg über eine Rundfunkgebühr nehmen.