Der NEOS-Bildungsweg
Ab dem 1. Geburtstag
Eltern sollen die Möglichkeit geboten bekommen, ihr Kind ab dem ersten Geburtstag in einer Kinderbildungs- und betreuungseinrichtung unterzubringen – wenn sie das wollen. Unabhängig davon wo die Eltern wohnen, über welches Einkommen sie verfügen oder wie viel sie arbeiten möchten. Im Alter zwischen einem und drei Jahren stehen in Österreich verschiedene Bildungsseinrichtungen zur Verfügung, von Kinderkrippen bis hin zu Tageseltern müssen die Angebote jedenfalls ausgebaut werden - quantitativ und qualitativ. Damit ist gemeint, dass es mehr Plätze und längere Öffnungszeiten braucht, aber auch bessere Betreuungsbedingungen für die Kinder, vor allem in Form kleinerer Gruppen. Für beides braucht es mehr Personal. Um den aktuellen Fachkräftemangel zu überwinden, müssen sich die beruflichen Rahmenbedingungen für Elementarpädagog:innen, Assistent:innen und Tageseltern verbessern. Um Wahlfreiheit für die Eltern herzustellen, fordern wir einen Rechtsanspruch auf einen qualitativen, ganztägigen und möglichst kostenlosen Kinderbildungsplatz ab dem 1. Geburtstag. Denn nur wenn sich der Staat dazu verpflichtet, Kindern ab dem ersten Geburtstag einen Platz zur Verfügung zu stellen, wird auch der Ausbau von Kinderbildungseinrichtungen sowie die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Elementarpädagogik und der Bildung von Kleinkindern ausreichend Aufmerksamkeit zu Teil. Denn beim Thema Kinderbetreuungsplätze für unter Dreijährige hinkt Österreich immer noch anderen EU-Staaten hinterher.
Ab dem 3. Geburtstag
Der „kluge Kindergarten“ ist systemrelevant –für das Wohlergehen der Kinder, für die Berufstätigkeit der Eltern und für die Chancengerechtigkeit in unserer Gesellschaft. In einer Gruppe mit 25 Kindern kann eine pädagogische Fachkraft einen guten Tagesablauf gestalten, aber es fehlt die Zeit, um Kinder individuell zu beobachten und zu fördern. Das ist aber der Kern elementarer Bildungsarbeit. Sie funktioniert anders als Schule und braucht andere Rahmenbedingungen. Unser Stufenplan für kleinere Gruppen zielt genau darauf ab. Wir fordern die schrittweise Verkleinerung der Gruppengrößen, laut Wissenschaft ist der alters-adäquate Betreuungsschlüssel in etwa 1:7.
Ab dem 6. Geburtstag
Bereits in der Volksschule sollen unsere Kinder von multiprofessionellen Teams in ihrem schulischen Alltag begleitet werden. Beispielsweise sollen Schulpsychologen:innen und Sozialarbeiter:innen an jeder Schule unterstützend tätig sein. Wir wollen freie Volksschulen, die nicht mehr parteipolitischer Bevormundung und bürokratischer Überregulierung ausgesetzt sind. Sie sollen eigenständig neue Wege gehen sowie schnell, flexibel und realitätsnah agieren können. Beispielsweise sollen Volksschulen entscheiden dürfen eine integrative Deutschförderung anzubieten. Zur Zeit zwingt eine rückständige und konservative Politik die Schulen zu separierten und ausgrenzenden Deutschförderklassen.
Ab dem 10. Geburtstag
Freie Schulen und faire Chancen: Die mündige Schule. Kein Kind zurück zu lassen bedeutet, dafür zu sorgen, dass jedes Kind – unabhängig von der Herkunft, dem Bildungshintergrund der Eltern oder dem Familieneinkommen - die bestmögliche Bildung erhält. Dies soll in einer Schule stattfinden, die zusammenbringt statt trennt: Eine gemeinsame Schule für alle zwischen 10 und 14 Jahren. Für diese gelten im NEOS-Modell als zentrale Säulen die Prinzipien "Vielfalt statt Einheitsbrei" mit echter Schulautonomie, "Freie Schulwahl ohne Schulgeld" mit öffentlicher Finanzierung auch für private Schulen und "Mehr Mittel für größere Herausforderungen" mit einem Chancenindex nach sozialen Kriterien. Schule hat für uns ein Ziel: Schüler:innen sollen lebensbejahende, freidenkende, verantwortungsvoll handelnde und mündige Menschen werden. Freiheit lernt man, in dem man gestalten und Verantwortung übernehmen kann. Deshalb ist echte Schulautonomie und selbstbestimmtes Lehren und Lernen unser wichtigstes Ziel. Schulen entscheiden selbst über ihr Personal, ihre Budgets und die Schwerpunkte ihres Lehrplans. Denn die Betroffenen wissen selbst am besten, was sie brauchen.
Ab dem 14. Geburtstag
Die gemeinsame Schule mit allen anderen Gleichaltrigen wurde durch die mittlere Reife abgeschlossen. Nun fällen Jugendliche ihre erste Entscheidung darüber, wie es mit ihrem Bildungsweg weitergehen soll:
- Mit der AHS (Die allgemeinbildende höhere Schule schließt mit der Matura ab und bereitet die Jugendlichen bestmöglich auf den weiteren Lebensweg nach der Schule vor)
- Mit der BMHS (Die berufsbildenden mittleren und höheren Schulen bieten neben der Matura auch eine facheinschlägige Ausbildung in verschiedenen Bereichen)
- Mit der dualen Oberstufe. Hier werden Poly, Berufsschule und Berufsreifeprüfung vereint. Eine Lehre bietet vielfältige Karrieremöglichkeiten und ist ein stabiles Fundament für eine erfolgreiche berufliche Zukunft. Gerade Jugendliche, die am liebsten praxisnahe lernen, finden in der berufspraktischen Ausbildung eine sinnstiftende und zukunftsfähige Alternative zur Schullaufbahn. Auch für die Wirtschaft sind Lehrlinge unerlässlich. Sie sind die Fachkräfte der Zukunft und in der heutigen Zeit nötiger denn je - als Motor der Wirtschaft und treibende Kraft hinter der Energiewende.
Ab dem 18. Geburtstag
Hier entscheiden sich junge Erwachsene entweder für den Einstieg in das Berufsleben und/oder einem Studium, beziehungsweise einer vergleichbaren höheren beruflichen Bildung wie dem Meister. Weiters sollen die Meister-Ausbildungen ebenso wie die Studien von öffentlicher Hand finanziert werden. Wir NEOS sehen die Lehre als hochwertige Berufsausbildung für junge Erwachsene und als Kernelement für den Wirtschaftsstandort Österreich. Die Lehre soll – noch besser als bisher – „anschlussfähig“ sein. Es muss möglich sein, in einen anderen Beruf umzusteigen, ein Studium zu beginnen oder unmittelbar im erlernten Beruf tätig zu werden.
Lebenslanges Lernen
Für viele Menschen in Österreich reicht ihre Erstausbildung nur mehr in den seltensten Fällen für das gesamte Erwerbsleben aus: Was zur Zeit des Studiums oder der Lehre noch als „State-of-the-Art“ galt, ist heute überholt. Erwachsenenbildung gewinnt damit zurecht an Bedeutung. Dennoch lassen sich viele auf keine weitere Ausbildung ein, da langatmiges Ansuchen um Förderungen, Zettelwirtschaft sowie mangelnde Impulse ihnen die Lust dazu rauben. Lebenslanges Lernen muss leistbar, einfach und transparent sein!